Dieser Monat steht sehr im Zeichen der Re-Reads. Ganze drei Reihen, die ich eigentlich schonmal komplett durchgelesen habe fange ich jetzt nochmal ganz von vorne an. Und alle drei haben gemeinsam, dass ich zu diesem Zweck jeweils auf ein neues Sammelband-Release zurückgegriffen habe, weil ich teilweise meine damaligen Originalbände nach dem Lesen verkauft hatte. Tja, ich bereue meine Verkäufe normalerweise nicht, aber…hier war ich froh, dass ich jetzt doch noch mal einfach an die Reihen rankomme!

Dragonball Massiv Band 2-12
Dragonball ist natürlich ein Klassiker auch der deutschen Anime- und Manga-Landschaft. Auch ich habe damals ein paar Folgen mit dem noch jungen Son-Goku im TV aufgeschnappt und später mal den ganzen Manga gelesen. Irgendwie hatte ich daran aber nicht mehr viel Erinnerung und laut MAL habe ich die Reihe auch nur mit 6/10 bewertet. Hm, trotzdem hatte ich aber nun seit einer Weile vor, es nochmal mit DB zu versuchen. Nun habe ich mir bei einer günstigen Gelegenheit mal fast alle Bände geholt, mal reingelesen…und bin direkt hängengeblieben, weswegen ich einen Band nach dem anderen verschlungen habe. Ja, zuweilen ist die Story etwas simpel, aber das Lesen ist unterhaltsam und man hat einfach eine Menge Spaß. Auch wegen der deutschen Übersetzung, die mit einigen herrlichen Sprüchen daherkommt, so dass es eine wahre Freude ist. Na, ich denke im April werden die letzten beiden Massiv-Bände bei mir einziehen und dann schaue ich mir mal die Spinoffs und vor allem Dragonball Super näher an. Und auch dem Anime könnte ich nochmal etwas Zeit widmen, hmmm…
Lust auf ein Date? Band 1-4
Mir gefällt die Idee, auch mal die weniger schönen Seiten einer Beziehung wie Eifersucht, Geheimnisse voreinander etc. zu zeigen – hier am Beispiel einer lesbischen Beziehung zwischen einer unerfahrenen und einer Protagonistin mit Vorkenntnissen (sozusagen haha). Manchmal wird einem das ganze Drama zwar etwas viel, aber irgendwie hat es mir doch gefallen. Selbst die Trennung eines Paares wird thematisiert, und neben dem Hauptpärchen werden auch Gefühle und Beziehungen aller Art angesprochen, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Leider passt der deutsche Titel da irgendwie nicht so ganz, weil er bei mir eher die Erwartung an einen locker-flockigen Liebesmanga geweckt hat. Vielleicht bin’s aber auch nur ich.
Saraba, yoki hi – Solange wir zusammen sind Band 1-5
Das erste Kapitel fand ich richtig gut, der laaaaange Flashback der dann beginnt und erzählt es wie es zum Status im ersten Kapitel kam hat mir etwas weniger gefallen. Lag aber wohl daran, dass ich dafür gerade emotional nicht so in der richtigen Stimmung war. An sich ist der Manga wirklich gut und ich mag die mutige Thematik über eine ungewöhnliche Liebesgeschichte.
Miss Kobayashi’s Dragon Maid: Kanna’s Daily Life Band 8-10
Hui, von der Reihe habe ich lange nichts gelesen. Ist immer noch ein niedliches Spinoff – zwar ist Kanna nicht mein Lieblingschar, aber den Slice of Life-Anteil mag ich am Franchise generell am meisten und der ist hier eben der Mittelpunkt. Das Highlight in diesen drei Bänden war diesmal wohl Fafnir als Mädchen, haha.
Miss Kobayashi’s Dragon Maid: Fafnir the Recluse Band 1
Hm, ein okay-er Auftakt zum neuen Spinoff, würde ich sagen? Ich mag Faf-kun recht gerne und Otaku-Jokes sind auch nett, aber irgendwie ist der Funke noch nicht so ganz übergesprungen. Vielleicht bin ich da alt und grumpy, aber mir gefällt z.B. nicht so recht wie casual alle damit umgehen, dass Takiya eigentlich total überarbeitet ist, von seinen Freunden auch noch überfordert wird und eigentlich total ausgebrannt sein müsste, aber alle finden’s irgendwie lustig. Hm.
Peter Grill and the Philosopher’s Time Band 10
Über die Reihe sage ich ja immer das Gleiche, aber es ist halt einfach so – wer auf pervers-lustigen Ecchi-Spaß der alten Schule steht ist hier genau richtig. Mittlerweile liegt der Ecchi-Gehalt dieses Blogs trotz des Titels zwar etwa im Bereich der Spurenelemente (was aber auch einfach an einem Mangel an gutem neuen Material aus dem Genre liegt), aber wenn ich Reihen wie diese lese weiß ich wieder warum ich mich damals gerne in die Ecchi-Ecke gestellt habe, haha.
Ranma ½ Doppelband 1-3
Beim Lesen dieser Bände ist mir aufgefallen, wie sehr Ranma damals schon meinen Geschmack getroffen hat. Es gibt einfach so vieles in diesem Manga, was mittlerweile zu meinen Lieblings-Tropes gehört…vielleicht kann man eigentlich sogar sagen, dass Ranma ½ mich in dieser Hinsicht sogar geprägt hat. Gender Bender finde ich z.B. eh immer noch toll und um noch ein obskureres Beispiel zu nennen, irgendwie liebe ich Chars die wie Mousse starke Kämpfer sind aber ohne ihre Brille im Kampf plötzlich große Probleme hätten (wobei es davon leider nicht allzu viele gibt, aber irgendwie verwende ich das gerne als Headcanon und für manche meiner OCs, die wohl auf ewig nur in meinem Kopf existieren werden). Jedenfalls, irgendwie liebe ich einfach alles an diesem Manga und wenn ich mich nicht mehr mit der Warterei auf die neuen Bände rumschlagen will könnte ich hier direkt meine alten Ausgaben aus dem Regal ziehen. Die habe ich nämlich nie hergegeben~
Inu Yasha New Edition Band 1-3
Was für Inu Yasha leider nicht gilt, da habe ich damals nicht lange nach dem finalen Einzelband die ganze Reihe weggegeben. Auch die New Edition hatte ich verpasst, weswegen ich doch über den von EMA angekündigten Nachdruck glücklich war. Die Preispolitik (und die falsche Ankündigung es würde nur eine exklusive Neuauflage geben und man müsste alle Bände auf einmal kaufen etc.) ist etwas worüber man streiten kann, aber ich hatte eh Glück und habe mittlerweile einige Bände noch zum alten Preis aufgetrieben, hehe.
Boys Run The Riot Band 1-4
Hm, leider war der Manga nicht so ganz was ich erwartet habe. Natürlich nimmt die Thematik um Transgender-Jugendliche (und am Rande auch andere sexuelle und Gender-Identitäten) zwar einen wichtigen Platz in der Geschichte ein, der wirkliche Mittelpunkt ist gefühlt aber der Part um die Streetfashion-Marke, die die Protagonisten aufziehen wollen. Und mein Ding sind Grafitti und Skater-Style eben nicht so ganz. Nett war die Geschichte trotzdem, gerade auch weil autobiografische Erfahrungen des Mangaka mit eingeflossen sind. Und es ist auch positiv zu sehen, wenn es solche Reihen auf den westlichen Markt schaffen, alleine schon um zu beweisen wie falsch all die „Fans“ liegen, die glauben es gäbe in Japan keine Transmenschen und dort wäre wirklich niemand „woke“ etc.
Your Forma LN Band 1-2
Was ich in der Realität von dem Thema AI halte…dazu ist meine Meinungsbildung noch nicht komplett abgeschlossen, aber Geschichten über künstliche Intelligenz und Co lese und gucke ich mittlerweile echt gerne. Auch Your Forma fällt in diese Kategorie. Der erste Band hat mir nicht ganz so gut gefallen bzw. brauchte ich eine Weile um mit den Protagonisten warm zu werden. Band 2 fand ich dann schon deutlich besser und es darf gerne noch einige Bände mit spannenden Digicrime-Fällen geben

Die Zeitwanderer / Das Knochenhaus / Die Seelenquelle / Das Schattenlicht / Der Schicksalsbaum (Stephen R. Lawhead)
Eine wirklich unterhaltsame Fantasy-Reihe, die zwar ihre Schwächen hatte, aber die ich trotzdem wirklich gerne gelesen habe. Was man ja auch daran sieht, dass ich direkt alle fünf Bände in einem Monat gelesen habe! Wie hier das Reisen durch Zeit und Raum per Ley-Linien umgesetzt wurde fand ich sehr interessant, und auch wenn sicher manches Detail logisch nur schwierig zu erklären wäre (was ja bei Zeitreise-Geschichten aller Art eigentlich fast immer der Fall ist) fiebert man genug mit den Charakteren mit um darüber hinwegsehen zu können. Apropos Charaktere: praktisch jedes Kapitel wurde abwechselnd aus der Sicht eines anderen Chars erzählt, und da ist es ja immer hilfreich wenn einen diese Erzählstränge alle gefallen bzw. interessieren. Das war auch der Fall, lediglich die Geschichte des Hauptbösewichts Lord Burleigh, nun ja…seine Kapitel habe ich manchmal übersprungen. Und seine (vermeintliche? wirkliche? Keine Ahnung…) Läuterung gegen Ende des letzten Bandes war für mich der blödeste Teil des Buches. Und auch das Ende war mir ein bisschen zu abrupt, obwohl der Autor dazu immerhin im Nachwort noch etwas sagt. Insgesamt ist „Die schimmernden Reiche“, wie die Reihe eigentlich heißt, trotz der Kritikpunkte aber ein Kandidat für einen Re-Read irgendwann mal.
Hope Never Dies (Andrew Shaffer)
Teil 2 der Kurzreihe um das ungewöhnliche Ermittlerduo Obama und Biden hatte ich vor ein paar Monaten schon gelesen – zwar wurde natürlich manchmal Bezug auf Band 1 genommen, aber ansonsten war das kein Problem. Und weil ich damals doch einigen Spaß am Buch hatte, habe ich die Gelegenheit genutzt als ich Band 1 auch noch in die Finger bekommen habe. Mir gefällt besonders gut, dass trotz der witzigen Grundidee, zwei (Ex)Präsidenten Kriminalfälle aufklären zu lassen der eigentliche Fall und die Hintergründe oft recht ernst waren. Puren Klamauk gibt es also hier nicht zu erwarten, was auch gut so ist…also ich persönlich würde auch gerne noch mehr Bände der Reihe lesen, wenn es sie denn gäbe.
Als wir Waisen waren (Kazuo Ishiguro)
Ishiguro strikes again, könnte man sagen…wie so oft nach seinen Büchern bleibe ich mit einem etwas ratlosen Gefühl zurück und der Frage: was habe ich da eigentlich gerade gelesen bzw. habe ich überhaupt verstanden was ich gelesen habe? Ich meine das aber ausdrücklich nicht in einem negativen Sinne, ganz im Gegenteil. Irgendwie macht gerade das den Reiz der Bücher aus. Wobei in der WTF-Mindfuck-Skala „Die Ungetrösteten“ ganz oben steht, diesen lustigen verwirrten Traum von einem Buch muss ich irgendwann nochmal lesen. „Als wir Waisen waren“ ist da bis auf die Szenen im Kampfgebiet gegen Ende des Buches noch zahm und leicht zu verstehen, auch hatte ich hier nicht das Gefühl eines unzuverlässigen Erzählers wie z.B. bei „Damals in Nagasaki“. Nicht mein Lieblingsbuch vom Autor, aber doch solide Kost.
The Starmer Project (Oliver Eagleton)
Mein Interesse an der britischen Politik ist momentan zwar ein bisschen abgeflaut, weil es abseits von der ewigen Wut über die dämliche Politik der Tories nicht viel gibt womit man sich befassen könnte. Allerdings habe ich immer noch das eine oder andere entsprechende Buch auf dem Lesestapel, und da muss ich ja nun auch endlich mal ran. Mit diesem Buch hier habe ich auch gleich eine gute Wahl getätigt, denn ich hatte es innerhalb weniger Tage durch – was nicht nur am recht geringen Seitenumfang liegt, sondern auch am Inhalt. Ich persönlich als außenstehende Person finde es schon schade, wie wenig die britische Politik aktuell für eher linksgerichtete Wähler anbietet, und wenn man dieses Buch so liest kommt auch keine große Hoffnung auf, dass unter der aktuellen Führung ein Linksruck zu erwarten ist. Eher im Gegenteil… Klar ist es in erster Linie wichtig, bei der nächsten Wahl die Tories loszuwerden und wenn ich Brite wäre würde ich wohl auch trotz allem (zähneknirschend) für Labour stimmen, aber…irgendwie macht es keine große Hoffnung zu lesen wie nahe Starmer in manchen Positionen doch an den Tories liegt :/