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Angezockt: Senran Kagura Peach Ball & Pokemon Schild (Switch)

28 Nov

Eigentlich zwei total verschiedene Games (die Kombi aus SK und Pokemon gab es aber schonmal in einem Angezockt-Post haha), aber eine Gemeinsamkeit habe ich doch gefunden: beide Games wurden von der jeweiligen Fanbase eher, naja, mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Und wie sah es bei mir aus? Schwimme ich mal wieder gegen den Strom oder kann ich mich diesmal der Mehrheit anschließen?

Senran Kagura Peach Ball hat ja selbst unter den Fans der Reihe keine große Begeisterung und Euphorie ausgelöst. Der eine oder andere hat es mal gezockt, aber die meisten haben diesen zugegeben ungewöhnlichen Teil des Franchises ausgelassen. Immerhin, es ist ein Pinball-Spiel und damit etwas völlig anderes als die üblichen Shinobi-Battles. Aber wie auch immer, weil ich ja nun durch die Switch die Möglichkeit hatte das Spiel zu zocken und es auch noch eine US-Kaufversion gibt – immer her damit. Angezockt hatte ich das Spiel dann gleich noch kurz nachdem ich es erhalten hatte, aber das war im Hochsommer und da hat mich das Zocken viel zu sehr ins Schwitzen gebracht, um wirklich loslegen zu können. (Nein, nicht wegen der Ingame-Erotik, sondern wegen dem Wetter war mir so heiß ;D) Jetzt im Herbst hatte ich dafür mehr Muße und immerhin ist das Game auch nicht sehr umfangreich, ließ sich also schnell durchspielen. Es gibt insgesamt nur 2 verschiedene Tische, was leider etwas wenig Abwechslung ist. Wenn man sich den Storymodus vornimmt spielt man dann also immer auf einem dieser beiden Tische….da der Modus aber auch nicht sooo umfangreich ist (je 5 Level für 5 Charaktere) verkraftet man das noch. Große Pinball-Finessen habe ich eh nicht erwartet und mir war es als Noob auch recht, dass das Spiel keinen sonderlich hohen Schwierigkeitsgrad hat. So kann man halt einfach seinen Spaß haben und auf Highscore-Jagd gehen. Aber noch mal zum Storymodus: die Handlung ist natürlich kein Meisterwerk (die Shinobi-Damen kommen mit einer neuen Erfindung von Haruka in Kontakt und verwandeln sich in Tiere…und praktischerweise können sie eben durch Treffer mit einer speziellen Pinball-Kugel zurückverwandelt werden – Zufälle gibt’s!), aber trotzdem sind die kurzen Zwischensequenzen mit Asuka, Yumi, Murasaki, Ryona und Yomi gewohnt lustig-schlüpfrig sowie unterhaltsam und ich als Fan habe mich über ein Wiedersehen gefreut. Wer auf der Suche nach einer anspruchsvollen Pinball-Simulation ist, dürfte hier natürlich falsch sein. Aber als Fan der Reihe kann man durchaus seinen Spaß damit haben, Asuka und Co. auf dem Pinball-Tisch zu ärgern und der skurrilen Rahmenhandlung zu folgen. Andererseits verpasst man aber auch nicht viel wenn man diesen Teil auslässt. Ich persönlich bereue meinen kleinen Ausflug in Harukas Spielhalle jedoch nicht :3

Auf Pokemon Schwert und Schild habe ich mich jetzt über ein halbes Jahr gefreut. Als Ende Februar, Anfang März die ersten Details zu den Spielen bekannt wurden – zum Beispiel dass die Pokemon-Welt dieses Mal auf Großbritannien basieren würde – war ich gleich wahnsinnig gespannt und gehyped auf die Games. So richtig weiß ich gar nicht mal warum, aber Poke-Britannien und die Tatsache, dass ich mich spontan in das neue Pflanzen-Starterpokemon Grookey verliebt habe spielten schon eine große Rolle. Dementsprechend musste ich dann auch mit mir kämpfen…denn um die Games spielen zu können musste natürlich eine Switch her. Seit dem Sommer hatte sich dieses Problem dann auch gelöst, wie der eine oder andere mitbekommen haben dürfte ;) Und daher konnte ich mich fast ungetrübt auf die Spiele freuen.

Naja, fast. Denn leider lief im Entwicklungsprozess der Games nicht alles so wie es sollte – sei es nun das mangelnde Budget oder schlicht und ergreifend Zeitmangel, leider mussten die Entwickler bei Game Freak einige Abstriche machen und so sind z.B. diesmal nicht alle über 900 Pokemon in den Editionen mit dabei. Außerdem gab es noch so einige andere Punkte, über die sich die Kritiker im Internet genüsslich hermachten. Und wie es heutzutage in Internet-Debatten so ist ging das natürlich alles andere als zivilisiert ab. Der „Dexit“ hat die Pokemon-Fangemeinde geradezu gespalten. Die einen verteufelten die Games geradezu, die anderen wollten sich erstmal ein eigenes Bild machen oder störten sich nicht an den mittlerweile bekannten Abstrichen der Games…und dann wurden sie dafür wiederum von den Antis angegriffen und beleidigt, weil sie ja durch einen Kauf mit ihrem Geld die Machenschaften von Game Freak unterstützen. Der Tiefpunkt war mit einem Vergleich des Dexit mit dem Holocaust erreicht. Mich bestärkt das mal wieder in meiner Meinung, mich von Fandoms weitgehend fernzuhalten… Trotzdem habe ich so einiges von den hasserfüllten Debatten gerade in der letzten Woche vor dem Release mitbekommen und ehrlich gesagt hat mir das ganz schön zugesetzt. Warum kann die Frage über die Qualität eines neuen Pokemon-Games solchen Hass auslösen? Gut: es gibt sicherlich einiges, was man an den Games hätte besser machen können. Es muss aber wirklich nicht sein, dass deswegen Leute beschimpft und beleidigt werden… Teilweise war die Argumentation auch von Unkenntnis geprägt. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen dass es gar nicht ohne weiteres möglich ist, ein neues Pokemon-Game zu verschieben. Gerade weil Pokemon mittlerweile eine der größten Marken der Welt ist hängt da noch eine Menge dran – so ist ja nun auch der neue Sword/Shield-Anime angelaufen, es gibt schon neue Sammelkarten und Figuren, etc. Und da stellt sich halt die Frage: warum hat The Pokemon Company bzw. Nintendo kein größeres Budget oder zusätzliche Entwickler als Helfer für Game Freak zur Verfügung gestellt, wenn der Zeitplan nicht flexibel war? Ich glaube eigentlich nicht, dass man die Schwächen von SwSh (wie einige der Dexit-Gegner) so einfach mit „Game Freak war halt zu faul und die Hardcore-Fans kaufen es eh, auch wenn’s Mist ist“ erklären kann. So einfach sind die Dinge selten. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, erfahren werden wir das wohl eher nicht. Meine (zugegeben nicht ganz ernst gemeinte ;D) Theorie zu der Sache ist eh folgende: Game Freak wollte uns auf drastische Weise zeigen wie ein Großbritannien nach dem Brexit aussehen würde! Da würden auch plötzlich eine Menge bisher vertrauter Dinge fehlen und die fehlenden Pokemon sind sozusagen die EU-Bürger, die nicht mehr in Poke-Britannien leben und arbeiten dürfen ;)

Als der Releasetag immer näher rückte stieg die Spannung also immer weiter an, seit es nun wegen den negativen Kommentaren oder weil man sich einfach auf die Spiele freute. In meinem Fall Letzteres, und ich war echt froh, als endlich am 15.11. der Postmann klingelte und mein Game dabeihatte. Das war fast wie in den guten alten Zeiten, so gespannt war ich lange nicht auf irgendein Game und da ich vorher extra kaum etwas darüber nachgelesen hatte wurde ich auch weitestgehend überrascht. Und das sogar positiv, denn durch die Debatte vorher befürchtete ich mittlerweile auch einige Probleme mit den Games. Nicht nur diverse fehlende Pokemon waren das Problem, nein, auch die Grafik sollte zu wünschen übrig lassen. Gut, ich bin eh kein Grafikfetischist und Pokemon war nie eine wirklich toll aussehende Reihe. Aber ich könnte jetzt auch nicht sagen, dass die Spiele schrecklich aussehen oder schlecht laufen? Mir ist jedenfalls keins der vorher aufgezählten Probleme ins Auge gefallen. Aber selbst wenn das so gewesen wäre: die Atmosphäre der Games hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Zum Beispiel finde ich die neue Inszenierung der Arenakämpfe als Sportevents im Stadion richtig stimmungsvoll – und da passt auch das Dynamax/Gigantamax-Phänomen gut rein, bei dem ich anfangs skeptisch war. Auch die Gestaltung der Umwelt und der Städte hat mir gut gefallen. Nur die sichtbar herumlaufenden Pokemon waren für mich als Veteran ungewohnt, aber immerhin wurde die Fangmechanik aus Let’s Go Pikachu nicht wieder verwendet, puh. Storytechnisch hätte man vielleicht mehr herausholen können, so gab es diesmal z.B. eigentlich gar kein gegnerisches Team (Team Yell stellte zwar vereinzelt mal was an, aber im Großen und Ganzen waren die ja eher damit beschäftigt Marnie anzufeuern) und da in Galar ohne den unbesiegbaren Champ so gar nichts zu laufen schien regelte der auch sämtliche anfallende Probleme, damit sich der Spieler voll und ganz auf die Arenakämpfe konzentrieren konnte. Der eine oder andere Abstecher davon wäre vielleicht doch ganz nett gewesen. Dass es nicht so viele Dungeons gab hat mich wiederum wenig gestört, die fand ich eh immer nervig, haha. Aber ein bisschen kam es mir so vor, dass es gegen Ende des Spiels auch immer weniger in den Städten zu tun gab. Als man etwa endlich im Pokemon-Counterpart von London namens Wyndon ankam, gab es dort erstaunlich wenig zu entdecken. Vielleicht merkt man da den Zeitmangel? Allerdings, was hier fehlte hat für mich wie gesagt zum Teil die Atmosphäre wieder rausgeholt – und die Charaktere trugen auch ihren Teil bei. Wie schon bei Sun/Moon gibt es jede Menge sympathische und weniger sympathische Zeitgenossen, denen der Spieler auf dem Weg zum Champion begegnet. Auch designtechnisch waren die menschlichen Charaktere gut gelungen! Über die neuen Pokemon kann ich das nicht durchgehend sagen, aber das ist wieder mal Geschmackssache und einige Neulinge gefallen mit trotz allem echt gut. Grookey ist ohnehin gleich in die Liste meiner Lieblinge aufgenommen wurden und weitere Kollegen wie Corviknight sind auch weit oben mit dabei.

Ich und mein Team nach dem Sieg über den Champion…bei der Inspiration für die Namensgebung meiner Pokemon war ich wieder mehr als kreativ ;D Pokemon Brexit-Edition halt! :P

Insgesamt gab es also Licht und Schatten. Ich behaupte auch nicht, dass die Games perfekt wären oder gar die besten Pokemon-Editionen aller Zeiten. Aber so ganz finde ich das Theater vorher auch wieder nicht angemessen. Es steht jedem frei was er mit seinem Geld macht, wer sich die Editionen also nicht holen wollte, warum nicht. Man kann auch gerne auf Probleme hinweisen und seine Meinung dazu sagen, aber den ganzen riesigen Zoff war das einfach nicht wert. So sehr wie einem Pokemon auch am Herzen liegen mag, muss man daraus wirklich ein Drama machen, als wenn es meinetwegen um große Fragen der Weltpolitik geht? Letztlich bin ich jedenfalls froh, dass ich mich nicht habe abschrecken lassen und mir selber ein Bild gemacht habe. Denn so konnte ich wieder eine unterhaltsame Reise mit neuen Pokemon-Partnern durch eine neue Region erleben, und diese Reise war so unterhaltsam, dass ich auch nicht bereue gleich beide Editionen gekauft zu haben, denn wenn ich mit dem Postgame von Schild fertig bin, werde ich gleich mit Schwert weiter machen. Und ich freue mich drauf – wenn mich das zu einem unkritischen Fan macht, dann sei es drum :)

Matsu

☆ One hell of a fangirl ☆ Matsu liebt nicht nur Anime & Manga, sondern mag auch Videogames, Bücher, Geschichte, Modellbau und vieles mehr!

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Geschrieben von Matsu in Reviews, Games

 

Tags: Nintendo Switch, Peach Ball, Pokemon Schild, Pokemon Schwert, Senran Kagura

 

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