Bauer sucht Frau war gestern, heute bringt uns Gin no Saji das Landleben näher!
Yugo Hachiken will nur weg aus seinem Elternhaus. Zu diesem Zweck sucht er sich eine Highschool aus, die möglichst weit von zuhause weg ist und bei der die Schüler in einem Internat leben. Er landet…auf einer Landwirtschaftsschule. Doch da er immer ein guter Schüler war glaubt er sich auch als Stadtkind dort behaupten zu können. Ganz so leicht wird es für ihn dann nicht, denn das Landleben hält ungeahnte Herausforderungen bereit. Kann Hachiken trotz nicht vorhandener Landwirtschafts-Skills die Schulzeit durchstehen?
Gin no Saji – oder auch Silver Spoon genannt – basiert auf einem Manga von Hiromu Arakawa, der Mangaka von Fullmetal Alchemist. Da musste ich schon alleine deswegen nicht lange überlegen, ob ich diesen Anime auf meine Watchlist setzen würde. Außerdem mag ich ja Slice of Life-Animes, und die Storyzusammenfassung klingt lustig-interessant. Also, gesagt, getan. In Folge 1 kam Hachiken neu auf die Landwirtschaftsschule und musste sich erstmal mit dem Leben auf dem Land arrangieren. Da muss man schon mal um 5 Uhr in der Frühe raus, wenn die Kühe gemolken werden wollen! Natürlich war das erstmal nicht leicht für ihn, und da konnte ich absolut mitfühlen. Ich bin selber zu 100 Prozent Stadtkind und habe eine ausgesprochene Abneigung gegen das Landleben. Ein Urlaub auf dem Bauernhof wäre schon die Hölle für mich. Tja, und auf den armen Mainchar wartete die doch nicht so idyllische Landidylle nun jeden Morgen. Also ich wäre da schreiend davongelaufen.
Nicht so Hachiken, denn trotz Startschwierigkeiten hat er sich durchgebissen und gut in seiner neuen Klasse eingelebt. Im Laufe der 11 Folgen lernte er – und damit auch wir als Zuschauer – einiges über Landwirtschaft. Zum Beispiel wurde eine Rinderfarm mit modernsten Melkmaschinen besichtigt, auf der anderen Seite aber auch kleinere Privatbetriebe wo die Kühe noch von Hand gemolken werden. Der Anime wäre bestes Lernmaterial für heutige Kinder – die wissen teilweise nicht mal dass Kühe nicht lila sind und die Milch nicht aus der Tüte kommt. ^^ Und dann ging es noch um Schweine, denn um die sollte sich Hachikens Klasse kümmern. Natürlich kann man sich denken, wozu Schweine gezüchtet werden: und zwar um letztlich als Schnitzel oder Wurst zu enden. Nun macht man sich beim Essen eher selten Gedanken darüber, dass das leckere Stück Fleisch auf dem Teller mal ein quiekendes Tierchen war (ich zumindest nicht – irgendwie klinge ich damit gerade recht grausam *lol*). Den Charas aus dem Anime ging es da nicht anders, aber da von Anfang an bekannt war dass auch die zu versorgenden Schweinchen mal so enden würden mussten sich alle damit auseinandersetzen. Und das taten sie auch, jeder auf seine Weise. Hachiken nahm es nicht so leicht, und entwickelte eine zu starke Bindung zu seinem Schützling….was zu traurigen Szenen führte. Jedenfalls regte schon dieser Aspekt der Serie mal zum Nachdenken an: würden wir noch so viel Fleisch essen, wenn wir das Tier persönlich gekannt hätten? Nun bin ich ganz sicher kein Vegetarier und will es auch nicht werden, aber beschäftigt hat mich die Frage schon.
Und das kann ich auch über ein anderes Thema sagen, nämlich Ziele im Leben. Während Hachiken eigentlich nie so richtig wusste was er in der Zukunft machen will und keine Träume hatte, bemerkt er bald dass das bei vielen seiner Mitschüler ganz anders aussieht. Manche davon wollen im elterlichen Betrieb mitarbeiten (oder am liebsten dort gleich die Kontrolle übernehmen). Andere wollen genau das nicht, sondern haben eigene Träume, für die es sich zu kämpfen lohnt. Da kam unser Mainchar nicht umhin, diese Menschen mit Träumen zu bewundern, und ich fühlte mit ihm. Ich selber bin eher ein Mensch, der in der Gegenwart lebt und wenig an die Zukunft denkt. Deswegen hatte ich schon im Kindergartenalter keine Träume wie andere Kinder, z.B. „ich will Feuerwehrmann/Tierärztin werden“. Andererseits bewundere ich Menschen, die einen (beruflichen)Traum haben, darum kämpfen ihn zu verwirklichen und letztlich auch ihr Ziel erreichen. Ich fühle mich jetzt nicht schlechter als Menschen mit Träumen, aber bewundernswert finde ich es schon! Auch dieser Part des Animes hat mir wirklich gefallen. (Ich glaube ich habe in dem Review ziemlich viel über mich geschrieben, sorry ^^‘)
Bei den Charas gehe ich mal nur auf einige ausgewählte ein, der Cast ist ja recht groß ;) Da ist natürlich Hachiken, der eigentlich mit dem Landleben nichts am Hut hatte und sich erstmal recht ungeschickt anstellt. Das macht er aber durch harte Arbeit und Ausdauer wieder wett, und so passt er sich mit der Zeit wirklich gut an. Trotzdem versteht er auch später nicht warum seine Klassenkameraden etwa beim Anblick eines Traktors richtig abgehen – da merkt man hat dass er nicht aus einer Farmer-Familie kommt. Ein Auge geworfen hat er auf Aki Mikage, seine hübsche Kollegin aus dem Reitclub (ja, auch mit Pferden macht Hachi so seine Bekanntschaften). Aki und ihre Familie haben wir im Anime näher kennengelernt, weil Hachi in den Sommerferien auf ihrer Farm als Helfer gearbeitet hat. Ich mag die beiden wirklich gerne und wenn es nach mir geht können sie auch zusammenkommen. ^^ Aber mein Lieblingschara des Animes ist Tamako Inaba. Ihre Art ist einfach zu komisch (wie sie etwa nur an Profit denkt und ihre Eltern aus der eigenen Firma kicken würde, weil die nicht profitabel genug wirtschaften) und bei der Szene als sie nach den Ferien abgenommen hat und keiner sie erkennt habe ich mich halb kaputt gelacht. Ach, und irgendwie erinnert sie mich an Dela aus Tamako Market xD
Fazit:
Ein Slice of Life-Anime der anderen Art, der aber zu überzeugen wusste. Neben massenweise Szenen zum Lachen lernt man auch noch was über Landwirtschaft und wird zum Nachdenken über die eigenen Ziele im Leben angeregt. Zum Glück kommt noch eine 2.Staffel, denn davon will ich gerne mehr sehen!
Glove
3. Oktober 2013 at 00:12
Also obwohl dieser Anime, für das was er versucht zu sein, ganz ok zu sein scheint, gehört Das definetiv nicht zu den Themen die ich mag ;)