Wenn es wirklich ein Brot gibt, dass glücklich macht…hätte ich gerne ein paar Scheiben davon! ;)
Shining Hearts basiert auf einem RPG, und das merkt man dem Anime auch an. Jeder, der gerne (J)RPGs spielt kennt das: oft dauert es einige Stunden bevor die Story richtig in die Gänge kommt, denn zuerst müssen die Charaktere vorgestellt werden, der Held muss sich erst über seine Fähigkeiten klar werden etc. Genau diese Art von RPG-Feeling hat nun auch dieser Anime hier. Die erste Hälfte der Serie fühlt sich eher nach Slice of Life an, während es dann erst in den späteren Folgen zur Sache geht. Leider hat das viele Zuschauer abgeschreckt – diejenigen die Action erwartet haben fanden die ruhige erste Hälfte schlecht und umgekehrt. Wie gut, dass ich beiden Genres etwas abgewinnen kann. So bin ich natürlich drangeblieben. Allerdings muss ich sagen, dass dazu auch die Charadesigns von Tony Taka eine Rolle gespielt haben. Ich liebe seinen Stil einfach und deshalb fand ich es toll mal einen Nicht-Hentai-Anime mit diesem Charadesign zu bekommen.
Aber um was geht es denn nun eigentlich? Die Inhaltsbeschreibung trifft mehr auf die zweite Hälfte zu, weswegen auch ich erstmal etwas verwundert war: Eines Tages wird ein Mädchen an der Küste von Wyndaria angespült. Der Schwertkämpfer und Bäcker der inseleigenen Bäckerei, Rick, findet sie dort. Das Mädchen leidet unter Amnesie und kann sich an nichts anderes als ihren Namen erinnern: Kaguya. Diese Begegnung ruft in Rick alte Erinnerungen hervor, denn auch er wurde vor nicht allzulanger Zeit an Wyndarias Strand getrieben. Wenig später tauchen Piraten vor dem sonst so friedlichen Eiland auf. Sie haben es auf einen mysteriösen Stein, den Kaguya um den Hals trägt abgesehen. Nun müssen Rick und seine Freunde von der Insel die feindliche Bedrohung abwenden und Kaguya dabei helfen, ihre Erinnerungen wiederzufinden.
Die ersten Folgen haben damit erstmal überhaupt nichts gemein. Wir sehen, wie Rick und seine 3 Bäckergehilfinnen zusammen Brot (darunter das legendäre Bread of Happiness/Shiawase no Pan) und Kuchen backen und die Inselbewohner damit versorgen. Sozusagen „Slice of Fantasy Life“. Wenige Folgen später hat Kaguya dann ihren ersten Auftritt, aber auch dann kommen die Geschehnisse noch nicht in Gang. Das passiert praktisch erst in den letzten 3-4 Folgen. Dieses Pacing ist für einen Anime, der aus dem Action-Fantasy-Genre stammen soll etwas unglücklich gewählt. Wie schon erwähnt habe ich oft gelesen, dass sich Actionliebhaber von den ersten Folgen haben abschrecken lassen. Anders herum gab es viele, denen der Anfang gefallen hat, aber die späteren Folgen nicht mehr so sehr. Ein bisschen kann ich das nachvollziehen, denn die ersten Folgen waren toll. Der Anfang hat mich fast schon an Aria erinnert. Die ruhige, alltägliche Atmosphäre rund umd Brot backen und -ausliefern war richtig entspannend und beim Gucken der Folgen hatte ich richtiges Aria-Feeling ;) Wenn es nach mir ginge, hätte es gerne auch die ganzen 12 Folgen so bleiben können.
Es blieb aber nicht so, denn bald standen die Piraten vor der Tür und wollten Kaguya holen. Und unser Held Rick musste sich nun entscheiden: Will er weiterhin sein ruhiges Leben als Bäcker führen, ohne sich mit seiner Vergangenheit (in der er offensichtlich ein Schwertkämpfer war) auseinanderzusetzen? Oder wird er seine Fähigkeiten benutzen, um Wyndaria und seine Einwohner, die ihm alle ans Herz gewachsen sind, zu beschützen? Schaut euch den Anime an, dann werdet ihr es erfahren ;)
Von allen Charas fand ich Rick am interessantesten. Zu Beginn erscheint er als fröhlicher Bäckergeselle, im Laufe der Story beginnt er jedoch über sich, sein Leben und seine Vergangenheit nachzudenken. Das hat ihn mir sympathisch gemacht, endlich mal ein Held der auch ein bisschen nachdenkt statt immer nur fröhlich und optimistisch zu sein. Außerdem sah er ja auch nicht gerade übel aus ;) Die anderen Charas mochte ich aber dennoch gerne. Airy Ardet, Neris Filiam und Amil Manaflare, Ricks Mitarbeiterinnen, musste man einfach gerne haben – übrigens wurden auch diese drei an der Küste angespült. Scheint ja ein verbreitetes Phänomen auf Wyndaria zu sein, leider wurde dazu nichts näheres aufgeklärt – eventuell eine Möglichkeit für eine Fortsetzung? Dann war da etwa noch Catgirl Xiao-Mei, die nachts als eine Art Robin Hood die Reichen bestiehlt, um armen Kindern zu helfen. Sowie natürlich Kaguya. Sie blieb leider auch recht mysteriös, sehr viel über ihre Vergangenheit wurde nich erwähnt.
Opening und Ending:
Fazit:
In meinen Augen ist Shining Hearts: Shiawase no Pan zu Unrecht so unterbewertet. Den Mix aus einem Slice of Life-lastigen Beginn und einem actionreichen Finale fand ich durchweg unterhaltsam. Zusammen mit den Charadesigns von Tony Taka hat das dafür gesorgt, dass der Anime zu meinen Season-Favoriten zählt.